| Laura Brauer |
ZUR KAPITALISIERUNG EINER INTERSEKTIONALEN DISKRIMINIERUNG
Eine Vielzahl von Hautpflegeprodukten wird mit Beschreibungen wie „unrein“, „lästig“ oder „problematisch“ beworben. Dabei bedient sich die Kosmetikindustrie nicht nur weit geläufiger, auf tiefgreifenden Diskriminierungsstrukturen beruhender Stigmatisierungen, sondern sie reproduziert und konventionalisiert diese. Und die Auswirkungen dieser Konventionalisierung sind kaum zu unterschätzen: Karrierechancen, mental health, Partner:innenwahl und Konsumverhalten. Obwohl die Problematiken im gesellschaftlichen
Umgang mit Hautauffälligkeiten mittlerweile gut erforscht sind, zeichnen sich fragwürdige Tendenzen in der sog. „Skin Positivity Movement“ ab. Ein Plädoyer, weshalb wir die gesamtgesellschaftliche Dimension dermatologischen Erscheinungsbildes ernst nehmen sollten.