Von Joshua Schultheis
Die Programmschrift der neuen basisdemokratischen Gewerkschaft der Frankfurter Goethe-Universität beginnt mit einer Feststellung: »Wir leben sicher nicht in der besten aller möglichen Welten.« Eine Feststellung, zu der, seit Voltaire sie seinen tragischen Anti-Helden Candide hat machen lassen, jede Generation von neuem gelangen muss. Sie stand auch am Beginn der großen Studierendenrevolte der 1960er Jahre. In der BRD die Verachtung für die NS-Vergangenheit der eigenen Eltern und der politischen und akademischen Elite, in den USA der Verlust des Glaubens in die eigene moralische Überlegenheit und die Empörung über die Verwicklung der Universitäten in imperialistische Kriege. Was einen heute so alles aus der Illusion reißt, man lebe in einer guten Welt, muss nicht extra erwähnt werden. Damals wie heute folgt daraus eine weitere Feststellung: Wir studieren, lehren und arbeiten nicht in den besten aller möglichen Hochschulen! Unter_bau hat sich vorgenommen, hieran etwas zu ändern.

