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Während die Universitäten die Regenbogenfahnen hissen, hält die Diskriminierung von trans Personen weiter an

Während die Universitäten die Regenbogenfahnen hissen, hält die Diskriminierung von trans Personen weiter an - eine Stellungnahme vom queer_feministischen Referat + LGBTI-Referat

Gestern, am 02. Juli 2018, hat die HU auf eigene Faust eine Regenbogenflagge gehisst und lässt auf Facebook verlauten:

"Zum Start der #PrideWeeks in Berlin weht die Regenbogenflagge auf dem HU-Hauptgebäude! #LGBTQ #Pride2018 🏳‍🌈🌈 💙💚💛" (1)

Auch bei der TU wurden gestern anlässlich der Pride Weeks die Regenflagge gehisst, ohne dass Vertreter_innen des Queer_Referats eingeladen waren. In der Pressemitteilung heißt es :

"Anlässlich der Pride Weeks in Berlin weht seit dem 2. Juli 2018 die Regenbogenflagge vor dem Hauptgebäude der TU Berlin. Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin, sagt: „Diversität ist ein wesentliches Merkmal einer Universität. Daher beteiligen wir uns wieder sehr gerne an der berlinweiten Aktion und setzen mit dem Hissen der Regenbogenflagge ein Zeichen für Toleranz und Vielfältigkeit und gegen Homo- und Transphobie.“ (2) 

Es ist unerträglich, dass die Universitäten nach außen hin aus Prestigegründen ein divers-tolerantes Bild von sich zeichnen, während sie sich seit Jahren weigern, massive strukturelle Diskriminierung von trans und inter Studierenden zu beenden. Vor dem Hintergrund der Thematisierung von trans Diskriminierung, die wir in den letzten Monaten an die HU-Leitung herangetragen haben, ist es zynisch, dass sich die HU auf diese Weise schmückt, während sie trans Studierende immer weiter hinhält. Diskriminierung kann nicht mit dem Hissen einer Fahne beendet werden!

Die AG trans*Hopo Berlin fordert hingegen an allen Hochschulen

• Wunschanrede, -name und – geschlechtseintrag für trans Studierende auch ohne
Namensänderung nach TSG, ohne dgti-Ausweis und ohne Nachweispflicht
• Ermöglichung eines dritten bezeichneten sowie eines leeren Geschlechtseintrags
• > alles auf Studierendenausweis, Zeugnisdokumenten, Fahrschein, Prüfungsanmeldungen,
in online-Plattformen
• Abbau vergeschlechtlichter Architektur, Einrichtung von all gender Toiletten und Umkleiden

Antidiskriminierungarbeit und Empowerment für trans Personen:
• Berufung von Antidiskriminierungsbeauftragten mit Fokus auf inter und trans Themen und
intersektionalem Ansatz
• ausformuliertes Konzept zum Schutz, Gleichstellung von trans und inter Studierenden >
Einrichtung einer Kommission
• Förderung und Empowerment > trans und inter Sportangebote, Empowerment-Workshops

Bewusstsein schaffen bei cis Personen und Personal schulen:
• trans und inter Themen und Kompetenzen in wohlwollender, nicht-pathologisierender Weise
in Curricula integrieren
• Schulungen für Personal, um Diskriminierungen im Uni-Alltag, Zwangsoutings etc. zu
vermeiden

Wir fordern, dass die Hochschulen tatsächlich für Trans* und Inter* - Belange einstehen und aktiv Schritte unternehmen, die genannten Punkte in die Realität umzusetzen, statt sich hinter leeren Worten und Fahnenschwenken zu verstecken.

Kommt alle am Donnerstag zu Info- Veranstaltung und zum Netzwerktreffen, beteiligt euch an der Aktionswoche in November, werdet aktiv!

Quellen:

  • lesen
  • erstellt:03.07.18, 20:41
  • geändert:05.07.18, 10:58