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Referent_innenrat fordert die Ausladung von Martin Walser

Für den 24. April 2012 ist der Autor Martin Walser eingeladen im Rahmen der Reihe „Berliner Reden zur Religionspolitik“ an der Humboldt-Universität über Rechtfertigung zu referieren. Der Referent_innenrat fordert die Universität zur Ausladung Walsers auf.

Für den 24. April 2012 ist der Autor Martin Walser eingeladen im Rahmen der Reihe „Berliner Reden zur Religionspolitik“ an der Humboldt-Universität über Rechtfertigung zu referieren. Der Referent_innenrat fordert die Universität zur Ausladung Walsers auf.

Eine Vertreterin des Referent_innenrates äußert sich folgendermaßen dazu: „Martin Walser ist spätestens seit seiner Paulskirchenrede 1998 für seine relativierenden Positionen zur deutschen Geschichte bekannt. Er steht wie kaum ein Zweiter für die Verdrängung der nationalsozialistischen Verbrechen und die Forderung endlich mit Auschwitz abzuschließen, um wieder unbeschwert stolz auf Deutschland sein zu dürfen.“

Der Referent_innenrat findet es unverantwortlich, dass die Humboldt-Universität Martin Walser nun schon zum wiederholten Male innerhalb der letzten Jahre ein Podium bietet und die Kritik daran ungehört zu verhallen scheint. Dabei sollte nicht zuletzt der Blick auf die eigene Universitätsgeschichte, zu der Bücherverbrennung, Entlassung jüdischer Professoren und Angestellter, sowie die Erarbeitung des Generalplan Ost gehören, ein konsequentes Eintreten gegen die Positionen Walser zur Folge haben.

Ein Vertreter des Referent_innenrates außerdem dazu: „Mit seinem Gerede, endlich einen Schlussstrich zu ziehen und dem Verweis auf eine angebliche Instrumentalisierung, machte und macht sich Martin Walser zum Stichwortgeber für die extreme Rechte. Auch wenn er nicht sagt, wer genau den Holocaust instrumentalisiere, so kommt man doch nicht darum zu vermuten, wen er meint. Martin Walser hat nicht nur ein Problem mit der Vergangenheit, sondern er knüpft unterschwellig immer wieder an antisemitische Vorstellungen an. Dies konnte man ebenso in seinem Buch „Tod eines Kritikers“ lesen, wie auch Frank Schirrmacher in der FAZ vom 29.05.2012 feststellen musste.“

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  • erstellt:23.04.12, 20:38
  • geändert:23.04.12, 20:38